Nosy Maintso – grüne Insel

Eine andere Geschichte ist sehr schön. Auf dem Weg nach Fianarantsoa kamen wir in Ambositra durch. Spontan erreiche ich einen alten Freund, Henry, ein Gründungsmitglied des ISTA. Das Intitute Supérieur de Technolgie d’Ambositra ist eine der grössten Landwirtschaftsschulen des Landes. Schon letztes Jahr haben wir eine Kooperation erörtert. Immerhin haben Sie mehr als 600 Studenten und es wäre doch toll, wenn sie von unserer Arbeit profitieren könnten. Es wäre auch ein idealer Multiplikator für die Permakultur und die Agrar-Ökologie. Nun, so habe ich Henry getroffen. Es war ein freudiges wiedersehen. Sie haben mittlerweile ein gutes Stück Land gefunden, welches wir nutzen könnten. Allerdings habe ich keine Zeit, noch ein weiteres Projekt aufzugleisen, und so lassen wir es stehen für den Moment.Hugues Anlage von oben — aus einem trockenen, verbrannten Stück Erde wird langsam eine fruchtbare Permakultur-Anlage.

Zuerst gilt es die Arbeiten bei den Bauern zu Ende zu bringen und unsere gemeinsame Ausbildungszeit. Hier im Süden arbeiten sie selbstständig, 25 Hilfskräfte stellen wir Ihnen zur Verfügung. So schaffen wir jeden Tag einen guten Teil an den Permakulturanlagen unserer Partnerbauern. Zwei Tage oben in den Bergen bei Jean-Noel und Naina, dann wechseln wir den Ort und wohnen bei Hugue. Er ist ein sehr guter Gastgeber, er spendiert am ersten Abend zwei Enten! Seine Terrassen sind schon gut fortgeschritten, sodass nun ein Trupp die finale Gestaltung machen kann. Es werden Gräben in die Terrassen gezogen, die gleichzeitig, Wasserretention und Drainage sind. Ausserdem heben sich die entstehenden Beete etwas, sodass sie leichter zu bewirtschaften sind. Es ist weniger Feldbau als Gartenbau, was wir hier betreiben. Die Anlagen sind perfekt auf die Bewirtschaftung von Hand ausgelegt, keine Maschinen, kein Erdöl, keine Mechaniker, keine komplizierte Zuliefer-Kette. Ein Schmied im Back-End ist völlig aureichend. Schaufel, Machete, Axt und Spaten. Mehr Werkzeuge braucht es nicht. Eine Form der menschlichen Ernährung, die auch in tausend Jahren noch funktioniert, wenn der Kapitalismus und die stinkende Industrie-Gesellschaft längst vergessen sind.

Wir graben uns in die abgeholzten Hänge, welche sich bin zum Horizont erstrecken.

Ich stehe eine Weile beratend zur Seite, dann gehe ich eine kleine Wanderung machen. Die Berge versprechen einen weiten Blick, der mich zum träumen einläd. Ich sammle neue Ideen, Mut und Kraft. Es ist eine wunderschöne Gegend, die letzten Berge des zentralen Hochlands, bevor es in den Süden geht. Ganz oben, bei den alten Königsgräbern, eröffnet sich mir der weite Blick gen Süden, in die trockene kahle Landschaft, welche trotzdem majestätisch wirkt. Riesige Granit-Felsen ragen aus der Landschaft. Hier war es, wo ich 2012 geträumt habe, Bäume zu pflanzen. Nun, fast ist es soweit. Nur, dass wir nicht Bäume Pflanzen, sondern sähen. Henry Ford hat einmal gesagt: „Egal, ob du glaubst, dass du etwas kannst, oder du glaubst, dass du es nicht kannst. In beiden Fällen hast du recht.“

ein kleiner Rest Urwald. Das genetische Potential für die Zukunft.

Die menschliche Vorstellungskraft kombiniert mit einem starken Willen lässt uns alles erreichen. Es braucht einfach Zeit. Netterweise fliesst sie immer dahin und ist nie zuende! Nie wird uns die Zeit ausgehen…

Nosy Maintso – grüne Insel. Das ist unser Motto. Wir wollen die Insel grün machen.

50.000.000 Hektar Land. Mal sehen, wie lange wir brauchen werden.